Demographische Entwicklung und Preisentwicklung für einen würdigen Ruhestand?

Wir erleben in Deutschland, wie auch in den meisten anderen Industrienationen, den demographischen Wandel in den kommenden Jahren in einer sehr starken Ausprägung. Die Zahl der im Rentenalter befindlichen Personen steigt deutlich im Vergleich zur Anzahl der Arbeitnehmer. Dieses führt zwangsläufig zu Zerwürfnissen im Verhältnis der Rentenbeitragszahler und der Anzahl der Rentenempfänger. Daraus wird sich eine Erhöhung der Rentenbeiträge und ein Absinken des Rentenniveaus ergeben müssen.

Das Rentenniveau fällt weiter ungebremst“ titelt das Handelsblatt. Hiernach wird das Rentenniveau bis zum Jahre 2025 um 10 % im Vergleich zu heute sinken.

Die Gesellschaft verändert sich in der Lebensform. Die traditionelle Lebensstruktur, wo mehrere Generationen in einem Haushalt lebten und so die alternden Angehörigen mitversorgen und pflegen konnten, geht immer weiter zurück. Dieses liegt nicht an dem Unwillen der jungen oder alten Generation, sondern an der Notwendigkeit sein Leben am Arbeitsmarkt anpassen zu müssen und so auch der Arbeit in anderen Regionen nachgehen zu wollen/müssen als in der geburtlich beheimateten. Das sieht man auch an der Statistik mit einem deutlichen Anstieg der 1-2 Personen-Haushalte.

Man könnte sagen: „Jeder lebt für sich“ – doch wer soll sich im Pflegefall dann kümmern?!

Gewiss kann man auch der jungen Generation hier auch keinen Vorwurf machen – die neue Familie muss auch versorgt werden, es ist mithin üblich, dass beide Partner arbeiten gehen und dann will man ja auch dem Nachwuchs auch Freizeitangebote als Erlebnis geben können. Da erscheint verständlich, dass die Mutter oder der Vater – die zumeist in einer anderen Stadt wohnen – nicht jede Woche besucht werden kann. Diesen Trend erlebt man bei vielen Hausbesuchen oder Einsätzen im Rettungsdienst. So verstärkt sich die Isolierung im Alter.

Tabelle 2 koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung mit angenommener schwächerer Zuwanderung: statistisches Bundesamt 2015

Der Altenquotient für 65 Jahre verdoppelt sich fast bis 2016 – jedoch nicht gleichmäßig. Es zeigt sich ein schneller Anstieg ist etwa 2030 und ein leichter weiterer Anstieg ab 2040.

Nach Daten der Prognos-Studie „Rentenperspektive 2040“ hängt die Lebensqualität und Lebensfähigkeit von verschiedenen Faktoren ab:

  • Lückenlose Erwerbsbiographie sichert ausreichend Rentenpunkte
  • Regionale Unterschiede mit den Faktoren:
    • Ballungszentren mit guten Erwerbsbedingungen in der Erwerbstätigkeitsphase – aber für Rentner teuer
    • Ländliche Gebiete wie Südbayern und Ostdeutschland mit geringen Lebenshaltungskosten
  • Rentenkaufkraft (wieviel bekomme ich für meine Rente) ist in Deutschland bereits sehr unterschiedlich verteilt

    Abbildung 3 © Statistisches Bundesamt (Destatis), 2018  Quelle: Statistisches Bundesamt 2018 https://www-genesis.destatis.de

 

Demografische Entwicklung - Ländervergleich

Abbildung 95: Alterspyramide Deutschland (www.laenderdaten.info)

Abbildung 97: Alterspyramide Griechenland (www.laenderdaten.info)

Abbildung 96: Alterspyramide Schweiz (www.laenderdaten.info)

Abbildung 98: Alterspyramide Bulgarien (www.laenderdaten.info)

Demografische Entwicklung - Ländervergleich

Zwar altert die Bevölkerung in allen Industrieländern und so auch in Europa. Doch die Bevölkerungspyramiden unterscheiden sich in den einzelnen europäischen Ländern. In der o.g. Tabelle zeigt sich in Deutschland und in der Schweiz ein deutliches zu erwartendes Defizit an jungen Menschen.

Eine animierte Darstellung der Bevölkerungspyramide vom statistischen Bundesamt finden sie unter : www.destatis.de/bevoelkerungspyramide  und die dazugehörige Erhebung als Broschüre.